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Rheinische Post (Mönchengladbach) am 21.07.2006:

Tierisch guter Therapeut

Labradorhündin Maxi liegt auf dem Terrassenboden. Auf der Seite, alle Viere von sich gestreckt. Ihre dunkelbraunen Augen sind zu müden, schmalen Schlitzen zusammengezogen. Das goldblonde Fell glänzt in der Mittagssonne. Plötzlich erhebt sich Maxi ein wenig schwerfällig und trottet gemächlich in den Flur. Hier macht sie es sich wieder bequem. Alles ganz in Ruhe. Die kühlen dunkelgrünen Bodenplatten im Flur sind ihr wohl doch lieber als die knallheiße Terrasse.

Maxis beruhigende Ausstrahlung ist wichtig für ihren Job. Ergotherapeutin Jutta Junker (27) setzt ihren Labrador nämlich in der hauseigenen Praxis als Co-Therapeuten ein. Die Patienten werden schon bei ihrer Ankunft schwanzwedelnd von der Hündin an der Tür beschnuppert. „Wenn jemand ängstlich ist, halte ich sie natürlich zurück”, sagt Jutta Junker. Seit Karfreitag 2004 lebt Maxi bei ihr und Ehemann Oliver (30). Das Paar hat die Hündin vom Tierschutzverein Retriever in Not übernommen.

Jutta Junker wollte schon lange einen Hund haben. Im Internet sah sie dann Maxis Bild. Dass die Hündin so gut als Therapiebegleithund geeignet ist, zeigte sich erst später. Wie Maxis Vorleben aussah, kann ihr Frauchen nur vermuten. „Ich weiß nicht, wie alt sie ist”, ist die Therapeutin ratlos. „Irgendwas zwischen sechs und neun Jahren.” Wahrscheinlich habe sie ständig in einer sechs Quadratmeter kleinen Hütte gesessen. Als die Junkers Maxi übernahmen, sah man ihr die Qualen an. „Sie hatte keine Muskulatur, Untergewicht und die Zähne waren abgekaut vom Beißen in Gitterstäbe”, erinnert sich die 27-Jährige. Heute ist Maxi wohl genährt und gepflegt.

Jutta Junker hat dem Labrador beigebracht, auf ihre Befehle zu hören und nicht jedem Leckerli hinterherzujagen. Das belohnende Trockenfutter ist wichtig in den Therapiestunden. Leckerli werden zum Beispiel am oberen Ende einer Sprossenwand deponiert. Jutta Junkers kleine Patienten sind dann viel motivierter, hinaufzuklettern.

Natürlich dürfen sie Maxi das Futter später geben. Maxis Anwesenheit wirkt auf die jungen Patienten beruhigend und motivierend. Sie können bei den Übungen für Wahrnehmung, Motorik und Koordination viel besser folgen. „Es ist enorm, wie gerne die Kinder hier her kommen”, freut sich die Therapeutin. Auch bei Schlaganfallpatienten kommt Maxi zum Einsatz. Sie schleckt Leberwurst von Körperpartien oder dient als Bein-Stütze. Das mildert Spastik und dient der Entspannung.

„Der Energiefluss und die Wärme des Tieres helfen den Patienten”, erklärt Jutta Junker. Sie verwöhnt ihre Maxi sehr. Nicht zuletzt, weil die Hündin seit kurzem an Knochenkrebs leidet. „Jetzt hat sie so ein gutes Leben, und dann so was!”, ist ihr Frauchen traurig. Aber Welpe Lotte, von einem seriösen Züchter, steht schon in den Startlöchern für die Nachfolge als Co-Therapeut.

Autor: Nadine Fischer

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